Einleitung: Archäologie und Computerspiele

Diese Arbeit benennt Arbeitsbereiche, Ideen oder Theorien die meiner Meinung nach das Potential haben die Entwicklung neuer Erkenntnisse und Denkmodelle zu fördern. Weder ist Vollständigkeit Ziel noch soll hier bereits eine detaillierte und kritische Auseinandersetzung mit jeweiligen Thematik stattfinden. Vielmehr soll hier auf das Thema eingestimmt und die Vielfältigen Möglichkeiten des Mediums benannt werden. Zwei Stichworte möchte ich im folgenden Abschnitt anbieten und deren Auswahl erläutern um damit eine Brücke zu der Welt der Spiele und des Spielens bauen, – nur um zum Schluss die Aufmerksamkeit der Leser, mit den Gedanken an die möglichen virtuellen Kulturlandschaften der Zukunft, sogleich wieder zum abschweifen zu bewegen. Eine Diskussion die lange zurückreicht hohe Wellen geschlagen hat und bis in die jüngere Zeit fortgeführt wird dreht sich um das sog. Archäologische oder Spurensuche Paradigma. auf Grund eines Artikels von Ginzburg welcher die Archäologie als eine Wissenschaft der Spurensuche Charakterisierte. Eine Vereinfachung welche die Kluft zwischen Archäologie, Populärkultur und Öffentlichkeit deutlich erkennen ließ und viele Archäologen zu Selbstreflexion und Stellungnahmen veranlasst hat. (Ziegert, Holtdorf etc) Ginzburg hat so (wohl ungewollt) dem falschen Bild einen Namen gegeben. Ebenso relevant, aber auch bereits in zahlreichen Arbeiten durchexerziert, ist der Eskapismus. Mehr der Vollständigkeit halber und weil dieser Punkt in einem ersten Überblick nicht fehlen kann, möchte ich diesen hier kurz behandeln. Gerade der Vorwurf der Realitätsflucht konnte kein Computerspieler der frühen Jahre entrinnen. Ähnlichen Vorwürfen waren  davor auch schon Bücher bzw. Romane aus dem Bereich der Unterhaltungsliteratur ausgesetzt. Später galt dies besonders für Fantasy Literatur bis hin zu den Epen Tolkiens welcher sein ganzes Leben der Parallelwelt und ihrer Geschichte widmete (Auch sein Sohn blieb dabei und vollendete die Arbeit am „Silmarillion“). Die Fantasy Literatur hatte großen Einfluss auf die Entstehung der Pen & Paper Rollenspiele (z.B. AD&D oder Das schwarze Auge) welche wiederum einen großen Einfluss bei der Entstehung der ersten populären Computerspiel-Erzählungen, der Rollenspiele und Adventures hatten.

Hierzu zählen „Zork“ oder auch die „Ultima“-Serie welche ihren Einstand in den späten 1970er Jahren bzw. Anfang der 1980er Jahre hatten. Weiter zurück reichen die ersten Versionen der Simulation „Colossal Cave Adventure“ welches ohne klassische narrative Elemente auskam aber Exploration und Spurensuche in den Vordergrund stellte. Es handelte sich um die Abbildung eines Höhlensystems welches vom Spieler erforscht werden konnte.

Neben der eher theoretischen Einleitung möchte ich mich im Hauptteil diese Abschnitts mit den Spielen selbst beschäftigen. Auf Grund der Popularität und der ausgefeilten offenen Spielwelt kommt man an der „The Elder Scrolls“ Spielereihe nicht vorbei. Gleiches gilt für World of Warcraft in puncto Online Rollenspiele (MMORPG). Der  Vollständigkeit halber möchte ich auch die Mass Effect Reihe nicht unerwähnt lassen, welche auch zu den Rollenspielen zählt , jedoch in der Zukunft angesiedelt ist. Besonders interessant ist auch hier (wie in allen ausgewählten Beispielen) die Tatsache das wir es im Laufe des Spiels mit Archäologen, Ausgrabungsstätten und Artefakten zu tun bekommen. Neben den dreidimensionalen Vertretern sind mir auch die Strategiespiele wichtig. Deshalb werde ich den ausführlichen letzten Abschnitt dieses Teilbereichs dem aktuellsten Teil der Civilization Serie widmen. Auch hier bekommen wir es mit der Archäologie als zivilisatorische Errungenschaft als Teil eines Forschungsbaumes zu tun und sind in der Lage die Einheit des „Archäologen“ zu rekrutieren. Was das alles bedeutet erfahrt ihr in dem nun folgenden Abschnitt.

Forschungsbaum (Skizze)