Computerspielarchäologie.de?
Viel hat sich getan, seit die Videospiele in den späten 1970er Jahren ihren Einstieg in den Massenmarkt fanden. Mittlerweile bieten virtuelle „Unterhaltungsräume“ den Rahmen für zahlreiche Aktivitäten. Egal ob in Wissenschaft oder Kunst, zum Lernen und Verabreden – es ist ein Teil unserer Alltagskultur. Es gibt mittlerweile viele Archäologen, die ebenso zu Hause sind in der Welt der Spiele wie in der Archäologie. Es ist also nicht verwunderlich, das die Archäologie, das Archäologen selbst involviert sind und Teil dieses gesellschaftlichen Wandels sind. Neben der allgegenwärtigen Digitalisierung der Umwelt sind es vor allem Spiele, die Daten Aufbereiten, Reflektieren, Kommentieren und einen einfachen Zugang zur Technik ermöglichen. Mit Geschichten und Spekulationen über die Beschaffenheit der Welt entsteht ihre Geschichte. Es ist die Geschichte der Bauwerke und Gegenstände, der Landschaft und der Artefakte – und die der zahlreichen Interpretationen und Herangehensweisen.
Von Interesse ist, was die Spieltechnik des „Spielens“, für die Archäologie interessant macht und was die Archäologie zu der Welt der Spiele beitragen kann. Interaktive Formate könnten z.B. ebenso gut auf archäologischen Rohdaten, Sammlungen und (Medien-) Archiven basieren. Hier kann die Archäologie aus dem vollen Schöpfen. So sind Neuinterpretationen und Arrangements möglich, deren Nutzen den eines reinen Unterhaltungs- und Konsumproduktes übersteigt. Es sollte Aufgabe der Archäologie sein, Computerspiele als Kunstwerke und Zeitdokumente zu betrachten. Gleichfalls sollte entsprechend Sorge getragen werden, diese auch zu bewahren und zu dokumentieren.
Meine Vision oder mein Anliegen ist aber nicht das die Archäologie sich vermehrt mit den Unterhaltungsmedien im Sinne eines „Archäologischen Reviews“ auseinandersetzt, sondern das massiv Einfluß genommen wird auf die Entwicklung von Computerspielen. Die Archäologie und die Kulturwissenschaften allgemein sollten selbst ihren Beitrag dazu leisten das virtuelle Welten entstehen und mit Leben und Geschichte(n) gefüllt werden.
Die Zukunft unserer Vergangenheit liegt im Virtuellen.
Viel Spaß beim Lesen!
P.S. Diese Seite ist auf dem Stand von 2015 konserviert und es wurden wie bei einer herkömmlichen Magisterarbeit keine Änderungen oder Aktualisierungen mehr vorgenommen.